Dalsfjord-Blog 38

 

Liebe Dalsfjord-Fans und Freunde des Fjordangelns !

 

Es gab und gibt auch weiterhin viel zu tun, denn die Saison ist noch längst nicht vorbei. Auch deshalb ist dieser Blog wie auch schon alle vorherigen Blogs wieder einmal leicht verspätet.

Im Oktober findet unser traditioneller Hexenkessel-Cup statt und allen Teilnehmern kann schon jetzt versprochen werden:  Es wird wieder ein tolles Erlebnis und es wird sehr viel Spass machen.

 

Ich hatte ja an anderer Stelle schon drauf hingewiesen dass ich die Wohnungen 4, 7 und 8 komplett herausnehme um es etwas ruhiger anzugehen. Diese werden ab ca Mitte Oktober 24 fest vermietet und stehen nicht mehr für Touristen zur Verfügung. Gleichwohl wird unsere ohnehin moderne Bootsflotte nochmal mit mehreren fabrikneuen Booten aufgestockt und die "alten Boote" also Boote die älter als 2 Jahre sind, aussortiert.

 

Um möglichst wenige Ausfalltage zwischen den An- und Abreisetagen sowie eine perfekte Auslastung der verschiedenen Bootstypen zu erreichen gibt es wie jedes Jahr für einen begrenzten Zeitraum einige fertig zusammengestellte Angebote mit Boot zu stark herabgesetzten Preisen. Es kann natürlich auch auf herkömmliche Weise ohne Preisnachlass gebucht werden. Zu den Angeboten.

Zum Wetter gibt nicht viel schönes zu schreiben . . nur soviel: Regen,Regen,Regen und nochmals Regen.

Seit 115 Jahren mit Abstand grösste Niederschlagsmengen in Norwegen. Das sonst so glasklare Wasser unseres Dalsfjords war fast den ganzen Sommer über braun gefärbt von dem Erdreich dass überall als Schlamm in den Fjord gespült wurde. Sicher keine gute Grundlage für den Fischfang der in sämtlichen Gebieten Norwegens wohl als miserabel bezeichnet werden muss. Aber wie ihr gleich seht gab es trotz der Unbillen doch auch einiges zu fangen - wenngleich die Fänge auch hier zeitweise deutlich unter dem Durchschnitt waren.  Nun hat sich das Wetter gebessert und wir alle hoffen auf einen sonnigen Herbst.

 

Das in Norwegen geltende Lachsangel-Verbot hat uns nicht sonderlich geschadet - nicht zuletzt weil es hier im Dalsfjord enorm viele weitere Fischarten zu fangen gibt wie z.B. Meerforellen - die zumindest einen halbwegs akzeptablen Ersatz für die Wildlachse darstellen können. 

 

Wir hatten leider auch wieder einige Petrijünger vor Ort die sich nicht auf das Fjordangeln umstellten. Sie warfen trotz guter Einweisung und zahlreichen Tipps ungeachtet und selbstbewusst ihre eigens gegossenen 500gr.-Rohrpilker - keine 50m vom Bootsteg entfernt - in die Tiefe und nach ca. 15 Minuten riefen sie schwer enttäuscht  "kein Fisch im Fjord"!  . . was natürlich auch gleich online gestellt wurde.

 

Nachdem dann klar geworden ist dass es unmöglich ist so die Fische zu überlisten wird oft versucht mit dem vorhandenen Material dann auch etwas zu fangen. So kommt es dann dass mit 60lbs-Ruten und Multirollen mit 50er Geflochtene vom mehr als vollbesetzen Boot "gezielt" auf Meerforelle oder Pollack geangelt wird. Abends heisst es dann "Pollacks sind nicht da". Weitere Bilder möchte ich euch an dieser Stelle ersparen denn die würden den Pulsschlag eines Fjordanglers stark ansteigen lassen. 

Es ist ja nicht so als dass man es nicht wusste dass hier ein Fjord ist und nicht der atlantische Ozean. Um uns allen Ärger zu ersparen bitte ich euch ganz freundlich aber mindestens ebenso eindringlich:

Ihr lieben Angler der Weltmeere die ihr schon 35 mal in Norwegen wart und trotzdem nur den Pilker hoch und runter ziehen könnt oder wollt und euch in nichts belehren lasst:  Bitte kommt nicht zu uns und bucht doch woanders. Vielen vielen Dank dafür ! 

 

Aber kommen wir nun zum richtigen Angeln . .

 

Selbst für den Fang von Heilbutts im Dalsfjord braucht man keine Schnüre die dicker als 017-020mm sind. Wenns tiefer runter gehen soll dann wirken sich schon zusätzliche 0,01 Milimeter Schnurdicke in aller Regel negativ auf den Fang aus. Die Strömung drückt bei zu dicker Schnur den Köder hoch und man verliert den Bodenkontakt und angelt folglich am Maul der Fische vorbei. Man merke: Schräg im Wasser abgehende Schnur = kein Fisch. Senkrecht im Wasser abgehende Schnur = Fisch.

 

 

Stefan und zwei weitere Angler fingen Heilbutts auf Pilker mit Fischfetzen. Stefan verlor am nächsten Tag noch einen gewaltigen Heilbutt im Drill als der Haken aus dem Maul ausschlitzte. Sowas nimmt man aber als versierter Angler völlig gelassen . . 

 

 

Meerforellen . . mal Biss auf Biss - mal nur Nachläufer 

Manchmal ist es echt zum Verzweifeln wenn Meerforellen den Köder bis zum Boot verfolgen aber dann einfach abdrehen und in die Tiefe verschwinden. Da muss man dann auch mal in die Trickbox greifen. Das wurde ja schon öfters in den anderen Blogs und in der Fjordangelgruppe angesprochen.

Oder mit ganz eigenen Techniken wie Tanja und Markus sie verwendeten und dabei zahlreiche schöne Mefos erbeuteten.

An manchen Tagen fängt man die Mefos aber auch ganz einfach und ohne grosse Wissenschaft beim Blinkern oder Spinnern. Wichtig ist jedoch immer leichtes Gerät, winzige Wirbel, und Fluocarbon zu verwenden. Doch genau daran scheitert es leider bei vielen - unverständlich, weil dies ja gerade auch beim Pollackangeln eine elementare Grundregel ist. 

Angeln auf Mefos vom stehenden Boot oder vom Kajak ist eine aufregende Sache auch weil jederzeit auch ein anderer starker Raubfisch wie etwa Lachs,  Pollack oder Wolfsbarsch einsteigen kann. Auch das gezielte angeln mit Würmern an der Pose ist immer eine der vielen spannenden Möglichkeiten erfolgreich auf Meerforellen zu sein.

Unsere Angelkajaks werden auch erfolgreich eingesetzt. Hiermit darf in Zonen geangelt werden in der nicht mit Booten mit Verbrenner-Motoren eingefahren werden darf.

 

Seehechte sind in diesem Jahr träge . . 

Ein bisher so noch nie dagewesenes riesiges Vorkommen an Futterfischen aller Arten gibt uns zwar die Gewissheit dass das Økosystem des Dalsfjords perfekt funktioniert - was auch von den Meererforschern unlängst in einem ausführlichen Bericht (NINA) bestätigt wurde - aber aus rein anglerischer Sicht war es dieses Jahr nicht so toll weil sich einige Raubfischarten in den dichten Kleinfischwolken satt fressen und mit permanent vollem Magen wenig Aktivität zeigen und die Köder teils verschmähen. Sie bleiben stets in der Nähe der Futterfische und sind weniger an den altbekannten typischen Stellen anzutreffen.

Aber es wurden dennoch auch Seehechte gefangen wie auch viele andere Jäger. Sogar ein Conger ging kürzlich ans Band. 

Teils auch ganz passable Fische dabei. Nur deutlich weniger von den wirklich grossen Hechten . . 

An manchen Tagen klappte es recht gut. Da hatten einzelne Angler bis zu 10 mittelgrosse Hechte am Tag.

Eine kleine "Universalwaffe" ist so ein 100gr Bleikopf mit Makrele beködert. Er fängt alles was nicht am Boden festgenagelt ist :) hahahaa. Voraussetzung zum erfolgreichen Angeln ist dabei ziemlich dünne Schnur um auch die am Boden in grösseren Tiefen lauernden Räuber zu triggern und zu überlisten. Hier sprechen wir gleich mehrere Sinnesorgane der Raubfische an.

 

Diese speziellen mit einem Kupferdraht ausgegossenen Bleiköpfe gibts bei uns im Angelshop Bygstad.

Auch die Kugelsysteme mit feststehendem Haken in 16/0 wie auch unsere speziellen UV-Trailerballs oder unsere Doppelhakenpilker und Oktopusspilker bringen immer wieder Fisch. Wir haben diese in allen Gewichten und Ausführungen im Angelshop Bygstad. 

 

Pollackangeln muss keine grosse Kunst sein . .

 

Wie man die Pollacks im Fjord fangen kann sollte inzwischen jeder wissen. Wir wollen hier deshalb nicht weiter drauf eingehen da es schon sehr oft und ausgiebig beschrieben wurde - sowohl hier in den Blogs wie auch in der Fjordangelgruppe und in unserem Gästeforum.

Auch bei den Pollacks sind die Grössen dieses Jahr unter dem Durchschnitt. Zwar sind gelegentlich auch einzelne gute Fische dabei aber eben nicht in der üblichen Anzahl.

 

Lengs sind aktuell auch in überschaubaren Grössen . .

Bei Lengs und Seehechten vermute ich dass im Oktober noch viele ordentliche Fische gefangen werden.

Jedes Jahr ist anders und manchmal läuft es eben nicht so wie man es gern hätte . . . aber alles gut. Es geht nicht nur um den Fisch - sondern um das ganze drumherum und im Vordergrund steht der Spass.

Wie man sieht wurde der Grossteil aller Bilder bei recht gutem Wetter gemacht. Dies liegt auch daran, dass bei den vielen Regentagen die wir hatten nur wenig Elan bei den Anglern vorhanden ist. Man war in wenigen Stunden durchnässt und das macht eben keinen Spass. So wurde insgesamt nur geschätzt 50% der Zeit geangelt als sonst bei gutem Wetter. Das deckt sich auch mit den erst gestern ausgelesenen Betriebstundenzählern der Boote. 

Aber trotz schlechtem Wetter und weniger Fisch als gewöhnlich hat es allen grossen Spass gemacht und ich freue mich dass fast alle Gäste auch nächstes Jahr wieder bei uns sind. 

Bis bald wieder beim nächsten Blog mit der Nummer 39.

Allen eine schöne Zeit und ein dickes Petri Heil !

 

Reinhard

 

Bitte gebt sehr gerne einen Kommentar ab

 

Kommentare

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Kommentare: 14
  • #1

    Thorsten (Donnerstag, 19 September 2024 17:00)

    Moin Reinhard,
    vielen Dank für den sehr ausführlichen Blog, wie immer sehr Interessant und tolle Bilder.
    Bis bald, der HK-Cup ruft.
    Viele Grüße aus Hessen
    Thorsten

  • #2

    Jens (Freitag, 20 September 2024 08:19)

    Moin Reinhard, wie immer informativ und realistisch geschrieben. Ich verstehe bis heute nicht warum solche beratungsresistenten Meeresangler zu dir kommen. Ich hab es ja selbst erlebt und dann mit 8 Mann in einem Boot und BigGame ausrüstung :( Das kann man nicht mit ansehen.

  • #3

    Georg (Freitag, 20 September 2024 09:36)

    Moin! Vielen Dank Reinhard. Toller Blog! Tja die „Beratungstesistenten“…..schon traurig aber auch manchmal nur zum Schmunzeln! �

  • #4

    Frank Tröster (Freitag, 20 September 2024 09:45)

    Hallo Reinhard, vielen Dank für deinen Blog. Das mit dem Wetter ist halt so,das hatten wir vor 2 Jahren auch. Wenn auch die Fische nicht so beißen wie sie sollten ist es ein Erlebnis bei dir im Camp zu sein.
    Die Natur und dein Camp sind immer eine Reise wert.
    Gruß Frank

  • #5

    Andreas (Freitag, 20 September 2024 10:01)

    Hallo Reinhard,
    Wieder ein toller Block. Leider sind wir mitten im Umzug und daher weiß ich nicht was 2025 geht. Sonst hätte ich eines Deiner Superangebote direkt gebucht. Viel Spaß beim Hexenkessel und eine gute restliche Saison
    Andreas

  • #6

    Christian (Freitag, 20 September 2024 10:40)

    Wiedermal ein sehr schön geschriebener Blog.

  • #7

    Marius (Freitag, 20 September 2024 11:04)

    Vielen Dank nochmals für die tolle Erfahrung, die Tipps von Reinhard und Jon waren Goldwert und nur dadurch hatte ich Mega Spaß und tolle Fänge gehabt.
    Wir kommen auf jeden Fall wieder.

  • #8

    Marco M. (Freitag, 20 September 2024 12:10)

    Moin Reinhard wieder ein sehr schöner Blog von Dir. Aber ich kann es echt nicht glauben was ich da für Ruten Rollen sehen muss....Big Game Fischen am Dalsfjord echt interessant....wie Georg schon schrieb echt zum Schmunzeln � wir sehen uns ja nächstes Jahr wieder
    Gruß Marco und Max

  • #9

    Carsten Dibke (Freitag, 20 September 2024 13:11)

    Moin Reinhard,
    mir ist es als jahrelang erfahrener Angler auch so ergangen, dass der Fjord seine Eigenarten hat, die man erst herausfinden muss. Das macht aber auch das Angeln aus.
    Probieren, testen, auf Tips hören, mit den Aigen klauen, bei denen die besser fangen.
    Leider gibt es immer wieder viele Nörgler, die es nicht verstehen.
    Ich wohne nah am Wasser. Kann, wenn ich möchte täglich angeln. Auch mein Gewässer ist ab und dann tückisch. Hier reicht es auch nicht aus nur mal auszuwerfen und einzuleiern.
    Mir hat es bei Dir sehrgefallen und ich komme wieder. Wem es nicht gefällt hat Pech gehabt und soll woanders hinziehen.
    Dickes Petri,
    Ich komme wieder.

  • #10

    Ronald Schultz (Freitag, 20 September 2024 13:13)

    Schöne Fische trotz des Dauerregens. Werde mit meiner Familie 2026 bei dir aufschlagen. Es ist noch lange hin aber wir freuen uns schon jetzt wie Bolle

  • #11

    Stefan (Freitag, 20 September 2024 17:24)

    Moin zusammen, ich war dabei als die resistenten vom Steg geangelt haben. Es war wie ein Unfall, schlimm anzusehen und trotzdem muss man hinschauen wie an ner 300-400g Rute mit 50g Birnenblei direkt daran ein Dorschblinker auf Makrele geanangelt wurde. Ließen sich auch nicht von anderen Anglern belehren die direkt daneben standen und gefangen haben
    Nix für ungut, es war schwierig aber wer alles richtig macht, hat auch gefangen. War halt Arbeit
    Wie immer ne richtig gute Zeit gehabt ��

  • #12

    Rüdiger Bauer (Sonntag, 22 September 2024 19:38)

    Danke auch für diesen Blog. Ein bißchen Neid ist schon dabei nicht vor Ort sein zu können. Trotzdem Danke nochmal.

  • #13

    Uwe Richter (Montag, 23 September 2024 07:08)

    Guter Block, durch das Wetter in diesem Jahr war es schon eine Herausforderung erfolgreich zu sein. Leider wurde man oft trotz Regenkleidung schön durchnässt und die Fänge waren unterdurchschnittlich, aber an den wenigen trockenen und hellen Stunden musste man nur mit dem leichten Gerät am richtigen Ort sein und der Fisch hat gebissen. Dank Reinhard und Jon war die Betreuung sehr gut und als mehrmaliger Dalsfjordbesucher hört man auf beide, und nimmt seine Erfahrungen aus den letzten Jahren dazu, dann klappt es auch mit dem Fisch. Wenn man jeden Tag Fisch gegessen, hat viele grandiose Natur um sich hatte und die Fischkiste auf dem Heimweg nicht ganz voll ist, kommt man halt nächstes Jahr wieder. Mann sieht sich am Dalsfjord.

  • #14

    Werner Schlatt (Montag, 23 September 2024)

    Hallo Reinhard,
    wieder großes Kino dein Blogg. Ich weiß nicht woher du die Nerven nimmst wenn die Angelkönige der Weltmeere bei dir sind. Hab es im Sommer selbst erlebt unglaublich wie talentlos diese Leute sind und dann noch meckern. Mein 14 jähriger Sohn war das erste Mal mit nach Norwegen und hat den alten Hasen jeden Tag gezeigt wo der Frosch die Locken hat. Aber damit konnten sie gar nicht umgehen und schmollten vor sich hin. Aber ihr Angelzeug änderten sie nicht.